Detailinformationen zum Prozess
von „The Work“
Identifizieren der stressvollen Gedanken
Viele Menschen glauben ihr Denken bestimmen und kontrollieren zu können. Weder ist es uns möglich vorauszusehen welche Gedanken als nächstes auftreten werden, noch ist es wirklich möglich Gedanken weg zu therapieren oder zu unterdrücken. Je mehr wir Gedanken weghaben, wegatmen oder unterdrücken möchten, desto stärker werden diese. Deshalb versucht The Work erst gar nicht die Gedanken und Überzeugungen wegzubekommen, The Work identifiziert und hinterfragt diese. Dann lassen die Gedanken nämlich von selbst los und auch die negativen Gefühle haben eine Chance sich aufzulösen. Es beginnt mit dem Prozess der Identifizierung der Gedanken.
Es gibt zahlreiche Wege, die eigenen stressvollen Gedanken zu identifizieren. The Work arbeitet häufig mit einer sehr einfachen Anleitung auf dem sogenannten Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“, welches Sie hier downloaden können. Wieso über den nächsten? Der Erfolg kommt häufig durch eine genaue Analyse der eigenen Projektionen, deshalb verwendet The Work diese Gedanken zur Selbsterkenntnis. Natürlich wollen wir es nicht immer zugeben, dennoch ist unser Verstand sehr häufig damit beschäftigt zu beurteilen, was andere anders machen sollten, wie andere sich gegenüber uns verhalten sollten oder welches Verhalten denn richtig und angebracht wäre. Diese Beurteilungen passieren bei allen Menschen automatisch, teils bewusst – teils unbewusst, und lassen sich auch nicht verhindern. Die Gedanken sind immer präsent, während schwieriger Lebensphasen und Themen wie z.B. Tod, Trennung, Krankheit, aber auch in den kleinsten Alltagssituationen. Z.B. kennen wir alle den Ärger im Strassenverkehr, den der Lenker vor uns im Falle eines „Nicht-Blinkens“ schon mal entfacht hat. Oder die negativen Gedanken und Gefühle die ausgelöst werden wenn wir von unserem Vorgesetzten nicht beachtet wurden, wenn der Partner nicht zuhört, wenn wir uns ungerecht behandelt fühlen. All diese Gedanken sind normal, jeder Mensch erfährt sie, sie sind also per Definition eigentlich unpersönlich. Grundsätzlich wäre jeder einzelne dieser Gedanken auch kein Problem, würde es nicht den Moment geben wo viele Menschen beginnen den Gedanken zu glauben, sich mit dem Inhalt zu identifizieren oder an den Gedanken anzuknüpfen. Dies ist genau der Moment, der den Stress und all die negativen Gefühle erst ermöglicht, der uns leiden lässt. Dieser Moment der Identifikation ist der spannende Moment mit welchen wir arbeiten wollen.
Identifizieren lassen sich die Gedanken am einfachsten über die Projektion nach außen, deshalb lassen wir unseren Verstand auf dem Arbeitsblatt „Urteile über deinen Nächsten“ zuerst so richtig ausleben.
Sie finden keine geeignete Situation?
Dann überlegen Sie kurz ob Sie sich heute, gestern oder diese Woche einmal richtig geärgert haben. Vielleicht im Beruf, mit Ihrem Partner, den Kindern, im Strassenverkehr, beim Einkaufen? Oder gibt es wiederkehrende Situationen welche Stress auslösen? Ein Vortrag, eine Präsentation, ein Familienessen oder auch größer erscheinende Themen wie Krieg, Flüchtlinge, Klimaschutz oder die Regierung? Was ist es, das Sie aufregt, Sie stresst oder ärgern lässt?
Diese Situation kann auch weit in der Vergangenheit liegen, z.b. einen Menschen betreffen welchem man noch nicht vollständig vergeben hat. Es ist unerheblich, ob dieser Mensch noch lebt oder bereits verstorben ist. Werden Sie ruhig, gehen Sie kurz in sich und spüren Sie was der Gedanke – auch wenn er schon älter ist – jetzt in diesem Moment bei Ihnen auslöst.
1) Schreiben Sie Ihre Gedanken auf!
The Work wirkt am besten wenn Sie eine konkrete Situation auswählen und aus dieser konkreten Situation heraus betrachtet das Arbeitsblatt ausfüllen. Versuchen Sie sich nicht zu zensieren oder weise oder spirituell zu wirken. Lassen Sie Ihren Gedanken, der Ärger, der Wut, Enttäuschung, dem Schmerz freien Lauf und erleben Sie die Situation nochmals als passiere sie jetzt.
2) Untersuchung der Gedanken & Glaubenssätze
Sämtliche Aussagen des Arbeitsblattes bzw. jeder Glaubenssatz wird anschließend mittels den folgenden vier Fragen untersucht. Auch hier gilt: Nehmen Sie sich Zeit, versuchen Sie ehrlich zu sein und beantworten Sie folgende Fragen, wenn diese im Bezug auf die jeweiligen Aussagen des Arbeitsblattes gestellt werden.
- Ist es wahr?
- Können Sie mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
- Wie reagieren Sie, was passiert, wenn Sie diesen Gedanken glauben?
- Wer wären Sie ohne den Gedanken (in der gleichen Situation)?
Frage (1) und (2) können ausschließlich mit einem Ja oder Nein beantwortet werden, die beiden restlichen Fragen erlauben eine investigative Betrachtung und laden Sie ein nachzuprüfen wie sich der Gedanke wirklich auf Ihr Leben auswirkt. Sollten Sie sich dazu entscheiden alleine zu „worken,“ empfiehlt sich ein zweiter Leitfaden, das Arbeitsblatt zur Untersuchung einer Überzeugung, welches Sie hier downloaden können.
3) Umkehrung der Gedanken
Danach lädt The Work zum Perspektivenwechsel ein. Auch wenn wir fest davon überzeugt sind, dass die Aussage – welche wir getroffen haben – stimmt, ist es häufig nützlich den Blickwinkel nochmals zu erweitern. Überprüfen Sie somit ob die geänderte Aussage auch einen Wahrheitsgehalt in sich trägt, vielleicht finden Sie sogar heraus dass die Aussage sogar besser auf die ursprüngliche Situation zutrifft. Dieser Prozess wird umso kraftvoller, je offener wir den Umkehrungen begegnen. Gleichzeitig macht es auch Spaß, die Situation aus einer komplett anderen Sichtweise zu begegnen.
Grundsätzlich kann eine Aussage ins Gegenteil (a), auf die andere Person (b) und auf Sie selbst (c) umgekehrt werden. Die Aussage „Meine Mutter oder mein Chef hört mir nicht zu“ wird zu
a) „Sie/er hört mir zu“
b) „Ich höre ihr/ihm nicht zu“
c) „Ich höre mir selbst nicht zu“
Ist eine Aussage erstmal umgekehrt, bleibt die Frage ob der neue Blickwinkel auch wahr sein könnte. Sollte dies der Fall sein, versuchen Sie und Ihr Coach auf spielerische, und selbstkritische Weise einige authentische Beispiele zu finden, welche für diese Perspektive zutreffen.
Der Verlauf der Befragung und Umkehrung verdeutlicht sehr häufig wie und wo wir uns selbst sabotieren, wo wir uns von einem lebendiges Leben abhalten und ausbremsen. The Work löst diese Bremsen zur Sabotage durch die Untersuchung der Gedanken auf und gibt auch Handlungsanweisungen für ähnliche, zukünftige Situationen, wonach viele Menschen von einer großen Erkenntnis, Freude und Gelassenheit erzählen.